Iris Fischer - Ich schreibe Bücher über die magische Kraft der Liebe
Ich bin Autorin von Fachbüchern und von Romanen und schreibe über die Themen Hochsensibilität, Hochsensitivität, Spirituelles, Liebe, Beziehung und (Seelen-) Partnerschaft. Mein erster Roman ist eine Familiensaga und berührende hochemotionale Liebesgeschichte. Auch habe ich ein zauberhaftes Märchen um die wahrhaftige Liebe veröffentlicht. Liebe ist für mich pure Magie. Genauso wie Worte für mich pure Magie sind. Was meine Bücher vereint, ist die wahrhaftige Liebe...

Was mich in meinem Leben entscheidend geprägt hat



Ich persönlich finde es spannend, Entstehungsgeschichten zu einem Buch, das ich lese oder auch eine Hintergrundstory über den Menschen, der dieses Buch geschrieben hat, zu erfahren. Vielleicht interessiert dich das auch. Deshalb möchte ich dir hier die Geschichte erzählen, die mich in meinem Leben besonders geprägt hat. Weil ich unendlich dankbar für diese Erfahrungen bin. Weil so, wie wir als Kinder gelebt haben, wir auch als Erwachsene leben. Weil das, was uns geprägt hat, unser gesamtes Leben beeinflusst. Und das, was wir aus unserer Prägung als Kind in unser erwachsenes Leben mitnehmen, für uns ganz normal ist. Selbst wenn es negativ ist. Und was normal für uns ist, entsteht immer aus Dingen, die wir gewohnt sind. Und unsere Gewohnheit fängt immer in unserer frühesten Kindheit an. Aus den Dingen, die wir gelernt haben. Weil diese Gewohnheit uns positiv oder auch negativ prägt. Es ist ein endloser Kreislauf aus gemachter Erfahrung, Gewohnheit und (scheinbarer) Normalität. Obwohl nicht alles, was wir gewöhnt sind und was wir als Normalität sehen, auch wirklich normal ist. Oder uns tatsächlich gut tut. Anderes wiederum allerdings doch. Mein Leben haben dabei zwei Frauen entscheidend beeinflusst. Die eine positiv, die andere negativ. Von der Frau, die mich so sehr berührt und mein Leben so sehr bereichert und auf positive Weise erfüllt hat, will ich dir hier erzählen. Weil ich so bin, wie ich bin. Weil ich so bin, wie sie war.


So war mir in der Zeit meiner Kindheit meine Großmama ein sehr wichtiger Halt. Bei ihr hatte ich das Stück konstante Heimat, das mir ansonsten gefehlt hat. Denn in meinen ersten drei Lebensjahren musste ich schon drei Ortswechsel mit drei Umzügen mitmachen. In meinem zehnten Lebensjahr dann den vierten. Da sind wir, meine Eltern und ich, in unser eigenes Haus gezogen. Aus dem ich mit siebzehn dann wieder ausgezogen bin. Mein fünfter Umzug und Ortswechsel. Somit hatte ich keinen Platz, an dem ich mich wirklich wohl und daheim gefühlt habe. Da mir jedes Mal, wenn ich dort innerlich ankommen wollte, ich vielleicht neue Freunde gefunden hatte, der Ort wieder weggenommen wurde. Ich dort wieder weg musste. Und es zudem nur Überbehütung, Verbote und Regeln und klein halten gab. So konnte sich bei mir nicht das Gefühl des Zuhause Seins, der inneren Ruhe und des emotionalen Wohlfühlens einstellen. Bei meiner Großmama hatte ich dieses Gefühl schon. Was echten Seltenheitswert für mich besitzt. Und gerade deshalb so elementar für mich ist.


Meine Großmama war eine sehr fleißige, gläubige, liebe, geduldige, warme und herzliche Frau. Die nie laut wurde und die ich nie böse erlebt habe. Als Kind habe ich mich jedes Mal so sehr gefreut, wenn meine Eltern gesagt haben, wir fahren zu meinen Großeltern ins Fichtelgebirge. Das waren von uns daheim im Nürnberger Land gut hundert Kilometer. Oft haben wir dort übernachtet. Sie hatten ein großes Haus mit weitläufigem Grundstück direkt am Waldrand. In das im hinteren Garten immer wieder Rehe und Hasen und ab und an auch ein Fuchs gekommen sind. Der Vorgarten war im Sommer voll blühender Lupinen. Vor dem Küchenfenster stand ein Essigbaum, an dem ein Vogelhäuschen angebracht war. Im Winter konnten wir so die Vögel und Eichhörnchen dabei beobachten, wie sie sich Futter geholt haben.
Mein Großvater war zu seiner Zeit ein sehr angesehener Lehrer. Oberlehrer sogar. Ein hochanständiger Mensch. Sehr angepasst und tiefgläubig, aber sehr streng. Meine Großmama war also Lehrersfrau. Und hatte somit auch den Respekt der anderen Leute im Ort. Aus meiner heutigen Sicht waren sie ein absolut gegensätzliches Paar. Sie haben zusammen sechs Kinder großgezogen. Meinen Vater mit seinen Geschwistern.


Die Zeit dort hat für mich immer bedeutet, viele Familientreffen mit der gesamten Verwandtschaft erleben zu dürfen. Ich habe oft lieber gespannt bei den Erwachsenen gesessen und ihnen stundenlang zugehört, als mit meinen Cousinen und Cousins zu spielen. Da es mich sehr fasziniert hat, was die Erwachsenen sich erzählen und was sie erlebt haben. Manchmal war das auch unheimlich, zumindest für mich als Kind. Weil sie von Dingen erzählt haben, die sie gesehen haben, die ich damals nicht einordnen konnte. Wie ich heute weiß, müssen sie ebenfalls, ohne zu wissen, hochsensibel oder hochsensitiv gewesen sein. Sie haben es damals aber auf ihren tiefen christlichen Glauben geschoben. Und sind davon ausgegangen, es wären "Wunder Gottes" gewesen, die sie da erlebt haben.


Die Zeit bei meiner Großmama war eine der glücklichsten meines Lebens. Bei ihr habe ich mich immer nur wohl und zuhause und immer willkommen gefühlt. Sie habe ich niemals gestört. Ihr war ich nicht lästig. Sie habe ich niemals genervt. Sie war niemals ungeduldig mit mir. Sie hat mich niemals als schwierig empfunden und niemals gedeckelt. Sie hat mit mir niemals geschimpft. Sie war sehr viel subtiler. Nämlich mit Liebe, Verständnis und Güte. Ich habe als Kind mal, weil sie mir irgendwas nicht erlaubt hat, meiner Mutter die Zunge gebleckt und das hat meine Großmama gesehen. Sie hat mich festgehalten und in den Arm genommen und mir ganz ruhig erklärt, dass ich meine Mama so nicht behandeln darf. Weil man seine Mama ehren soll. Ich habe mich damals richtig geschämt. Weil es viel schlimmer so war, als wenn sie mich geschimpft hätte.


Sie hat zuhause sehr viel gearbeitet. Hat sich aber niemals beschwert. Denn sie hat nicht nur ihre sechs Kinder großgezogen, sondern dazu noch das große Haus und den riesigen Garten versorgt. Wenn sie mehr Geld gehabt hätte, hätte sie sich bessere Kleider gekauft, hat sie irgendwann mal gesagt. Hat meine Mutter mir mal erzählt. Aus meiner Sicht hat sie sich aufgearbeitet. Eine angepasste und fügsame Frau ihrer Zeit.


Die Zeit dort hat auch bedeutet, entspannte Spaziergänge im nahen Fichtenwald oder Ausflüge im Fichtelgebirge zu unternehmen (wir waren oft am Fichtelsee oder im Felsenlabyrinth) im Winter dabei knietief im Schnee zu versinken, gemeinsames Essen mit allen am großen Tisch im Esszimmer, davor wurde immer der Gong aus Messing geschlagen, anstatt zu rufen, dass alle zum Essen erscheinen, denn der wurde überall im Haus und im Garten gehört, Beeren pflücken im Sommer im Garten mit der gesamten Verwandtschaft (im Garten war alles an Obst und Gemüse vorhanden, was du dir vorstellen kannst. Es gab Stachelbeeren, schwarze und rote Johannisbeeren, Kirschen, Mirabellen, Erdbeeren, Zwetschgen, Äpfel, Bohnen, Erbsen, Spargel, Tomaten, Gurken, Karotten usw...ganz früher gab es sogar einen Kartoffelacker), die Großmama dann verarbeitet und das meiste auf Vorrat eingemacht hat, mit meinem Cousin zusammen Erdbeeren im Garten zu pflücken oder Spargel zu stechen, den es zum Mittag dann gab, selber gebackene Osterhasen mit bunten Eiern, einen für jeden von uns, silbernes Lametta am Weihnachtsbaum, selbst gebackene Zimtplätzchen, selber gemachte Suppe vor jedem Mittagessen und jeden Tag Nachtisch und nachmittags Kaffee bzw. Kakao und selbst gebackenen Kuchen und im Sommer selber gemachtes Eis...


Ab und an haben mein Vater und seine Brüder zusammen die Wiese vor und neben dem Haus und hinten im Garten zwischen den Kirschbäumen gemäht. Sie war oft so hoch, dass sie erst mit der Sense durch mussten und dann mit dem Rasenmäher. Das war immer ganz großes Kino...


Es hat bedeutet, dem Geplapper des Wellensittichs zu lauschen, dessen Käfig im Esszimmer neben dem Fenster stand, Gassi zu gehen mit dem Dackel meines Großvaters, gemeinsames Klavierspielen mit Großmama, da sie mir beigebracht hat, mit zehn Fingern zu spielen.


Es hat bedeutet, ein Wechselspiel zwischen Abenteuer, Ruhe und fröhlichem Chaos, je nachdem, welche Familie der Verwandtschaft zeitgleich mit uns da war, es bedeutete Freude, Lachen und Spaß, Gemütlichkeit, Sicherheit und Harmonie, die vielen Kinderbücher zu lesen, für die es im Flur ein extra Regal mit einem Vorhang aus Stoff davor gab, meine Großeltern nebeneinander vorm Haus stehend, wenn wir wieder gefahren sind und sie uns nachgewinkt haben, bis wir mit unserem Auto ums Eck waren und so viel mehr...


Sie hat die Gabe gehabt, die ganze Familie und die Verwandtschaft zusammenzuhalten. Und immer wieder um sich zu scharen. Sie war es auch, die mir gesagt hat, ich soll auf mein Herz hören. Und ich soll glauben. Nur dass ich im Laufe der Zeit als Erwachsene meinem ganz eigenen Glauben gefolgt bin. Nicht dem kirchlich-christlichen Glauben, sondern meiner ureigenen Spiritualität. Weil ich gegen den tiefen christlichen (evangelischen) Glauben meiner gesamten Familie von klein auf sehr vehement rebelliert habe. Weil ich immer gespürt habe, dass da irgendwas falsch ist. Ich damit rein gar nichts anfangen konnte. Und auch nicht wollte.


Als ich dreizehn Jahre alt war, ist sie gestorben. Das war 1981. Jetzt kannst du dir ausrechnen, wie alt ich heute bin ;))


Sie hat sich im Winter beim Schneeschippen überanstrengt. Und der Schnee lag damals im Fichtelgebirge sehr hoch. Erst dachten alle, sie hätte "nur" eine Rippenfellentzündung, aber es war viel schlimmer. Sie war erst im Krankenhaus und lag dann daheim. Ich weiß noch, wie ich ihr Essen ans Bett gebracht habe und wie sehr sie sich gefreut hatte, mich zu sehen. Ich durfte nicht bei ihr bleiben, weil meine Mutter gesagt hat, ich soll sie nicht stören. Was ich bis heute bereue, dass ich dagegen nicht rebelliert habe. Denn nicht lange danach hat sie die Erde verlassen. Ich weiß noch genau, was ich damals gemacht habe. Ich saß mit einer Freundin bei uns zuhause auf der Treppe vorm Haus, als das Telefon klingelte. Und wir den Anruf bekamen. Sie war dabei erst Anfang Siebzig.


Was eine riesige Lücke in meinem Leben gelassen hat und ich nach dieser Heimat, Liebe und Wärme im außen immer gesucht habe. Was mir sehr lange Zeit allerdings nicht bewusst war. Ich hab das sehr lange Zeit gar nicht verarbeiten können. Erst etliche Jahre später. Bis ich die Liebe in mir selber entdeckt und mich in mir selbst wirklich daheim gefühlt habe. Aber das ist eine andere Geschichte und gehört an einen anderen Platz. Da dies viele Geschichten sind, die alle zusammengehören. Die miteinander verwoben sind. Die ganze Bücher füllen (würden). Und somit eine einzige große Geschichte, mit vielen kurzen und langen Kapiteln, wunderschönen, leidvollen und schmerzhaften, darstellt. Meine Geschichte. Und es sehr viele Irrungen und (Ver-) Wirrungen gab, bis ich da ankam, wo ich jetzt bin.


Dennoch gehört hier erwähnt das Kapitel der Männer in meinem Leben. Und meiner drei Seelenverbindungen. Da sie alle, jeder auf seine ureigene Art, mich dabei unterstützt haben, mich selbst (wieder) zu finden. Die meine Geschichte einen sehr weiten Teil meines Lebens maßgeblich prägen. Und jeder einzelne Mann mir in meinem (nicht) bei mir Sein auf die ein oder andere Weise als Spiegel gedient hat. Die einzelnen Geschichten und auch die Geschichte mit meiner Dualseele werde ich hier allerdings nicht erzählen. Da dieser Platz hier nicht dafür passt. Und ich nicht zu den Menschen gehöre, die ihr Liebesleben in allen Details öffentlich ausbreiten.


Jedenfalls bin ich immer dem Weg meines Herzens gefolgt und habe immer meiner ureigenen Wahrnehmung geglaubt, selbst wenn ich mich das ein oder andere Mal von anderen habe abhalten lassen. Weil in mir immer die Angst war, dass ich andere störe. Dass andere mich nur dulden. Dass andere mich nicht wollen. Dass ich sie nerve. Dass sie mich als nicht gut genug für sich finden. Und dass ich sie wieder verliere. Und ich sehr lange gebraucht habe, um diese Angst in mir zu eliminieren.
Meine Tante, die älteste Schwester meines Vaters, hat immer wieder mal zu mir gesagt, auch als ich erwachsen war, dass ich genauso wie Großmama bin. Das hat mich getröstet. Und ich bin stolz drauf, dass ich so bin, wie ich bin. Dass ich wie sie bin. Weil ich das selbst so gar nicht gesehen habe.


Weil ich ein andersdenkender Freigeist bin. Selbst meine Großmama und auch meine Ur-Großmama waren auf ihre Art Freigeister. Auch meine Ur-Großmama kannte ich noch als Kind. Auch dort habe ich mich immer zuhause und wohl gefühlt, wenn wir bei ihr zu Besuch in ihrem verwinkelten Haus in Baden Württemberg waren. Auch sie war auf ihre Art zu ihrer Zeit eine Rebellin. Da könnte ich auch Geschichten erzählen. Was aber an diese Stelle hier nicht gehört. Jedenfalls bin ich sehr stolz auf eine derart rebellische Vorfahrin und weiß, von wem ich mein Rebellinnen-Sein geerbt habe.


Jedenfalls strahle ich alles das aus, was meine Großmama war. Ich sorge auch immer mit Liebe und Wärme dafür, dass in meinem Daheim Gemütlichkeit ist. Weil schon allein ich das zum Wohlfühlen unbedingt brauche. Und auch die Freundinnen meiner Töchter lieber bei uns waren, als dass sie heim zu sich wollten. Ich habe mein Bestes getan, um meinen Töchtern an einem Ort Heimat zu geben. Die Wohnung, in der die beiden aufgewachsen sind, hatten wir immerhin zwanzig Jahre.
Mein Leben lang bin ich, im Gegensatz zu meiner Großmama, eine offene Rebellin par excellence, wenn jemand mich nicht so sein lassen kann, wie ich bin. Ich kann durchaus auch laut werden, wenn mich jemand respektlos behandelt oder irgendwie ärgert. Oder mich zwingen will, mich unterzuordnen und zu funktionieren. Da ich mir absolut nichts mehr gefallen lasse. Bin aber schnell wieder bei mir und in meiner Mitte. Da bringt mich auch so schnell nichts und niemand mehr raus.

Ich habe mit meinem Freiheitsbedürfnis die Muster meiner Familie laut unserem Stammbaum nach mehreren Jahrhunderten endlich durchbrochen. Und bin absolut stolz drauf. Da ich sehr strikt für Selbstbestimmung, Freiheit und Freiwilligkeit bin. Und das auch absolut ehrlich und offen kommuniziere. Und selbst radikal lebe.
Dennoch habe ich Stand heute inzwischen zehn Umzüge bewältigt. Der krasseste Ortswechsel war für mich vor jetzt vier Jahren, als ich Bayern verlassen habe und an den Rhein gezogen bin. Allerdings fühle ich mich hier jetzt daheim. Weil ich in mir selbst inzwischen daheim bin. Was mir so lange Zeit meines Lebens gefehlt hat.


Die Energie ist hier anders. Harmonisch und ausbalanciert. So empfinde ich das zumindest. Die Energie in Bayern ist anders. Ich war seitdem auch nicht mehr da. Weil ich es derzeit nicht will. Ich will lieber am Meer sein. Mal sehen, wann und ob überhaupt mich mein Weg dorthin dauerhaft führt. Jetzt habe ich hier am Rhein erst mal meinen magischen Platz, zu dem es mich immer wieder raus in die Natur zieht...


© Von Herzen, Iris Fischer



Wie mein Roman: "Die Sternsteins - wer es wagt, zu lieben" entstanden ist



Mit meiner Idee, eine Geschichte über das Wagnis der wahren Liebe zu schreiben, bin ich sehr lange schwanger gegangen. Eigentlich wollte ich darüber schon vor sehr langer Zeit schreiben. Nur haben meine Lebensumstände dafür irgendwie nicht gepasst. Was keine Ausrede ist, sondern Fakt. Da meine Töchter damals (in den neunziger Jahren) noch zu klein waren und ich einfach die Zeit nicht hatte, in Ruhe an einem Roman zu schreiben. Sondern meine Zeit lieber mit meinen Töchtern verbracht habe. Was mir als Mama zur damaligen Zeit extrem wichtig war. Ich wollte für meine Töchter da sein. Nicht nur physisch anwesend, sondern vor allem wollte ich emotional für sie immer erreichbar sein. Nebenbei habe ich zwar schon immer, immer mal wieder, an einer Geschichte geschrieben, aber eben nicht wirklich konstant. Es hat lange gedauert, bis ich mein tiefes Bedürfnis in die wahrhaftige Tat umgesetzt habe. Ja, überhaupt umsetzen konnte. Weil es dann irgendwie sein sollte. Weil der Roman ganz einfach dann "dran" war...


Meine Grundidee war, eine komplexe Familiensaga und Liebesgeschichte zu schreiben, deren Handlung hauptsächlich in Frankreich angesiedelt ist. Da ich zu der Zeit einerseits unter anderem auch Romane gelesen hatte, die in Frankreich gespielt haben und ich andererseits die Lebensart der Franzosen sowieso mag. Ich mag die Sprache, ich mag das Essen, ich mag die Kultur, ich liebe das Meer. Und all das sollte in meinem Roman seinen Platz von mir haben. Was ich allerdings nicht mag, sind die französischen Filme. Da die meistens davon irgendwie komisch sind. So finde ich das zumindest. Ich persönlich kann damit nicht so viel anfangen.


Zudem fasziniert mich schon immer das (zwischen-) menschliche Denken, Fühlen und Handeln. Und die Geheimnisse und Themen in Familien, über die niemals gesprochen wird. Ich liebe es, in diese Geheimnisse einzutauchen und sie nach und nach aufzudröseln. Und sie in spannende Geschichten zu verpacken. Das Thema Liebe ist dabei natürlich elementar. Mit all seinen Irrungen und Wirrungen und Glücksmomenten und Dramen.


Im Sommer 2012 war es soweit. Ich habe angefangen, ernsthaft an meiner Geschichte zu schreiben. Ich habe nach Einzelheiten, die ich noch nicht wusste, recherchiert, habe die Charaktere und Namen und andere wichtige Details, wie das Haus am Meer, entworfen und dem Roman einen Arbeitstitel gegeben.


Für das Anwesen im Fichtelgebirge war das Haus und der Garten meiner Großeltern Vorbild. Als Erinnerung an meine eigene Großmama. Der ich den Roman auch gewidmet habe. Weil ich in meiner Kindheit oft dort war und im Fichtelgebirge viel Zeit mit meiner Familie verbracht habe. Und mich so unglaublich wohl und zuhause gefühlt habe. Und es wollte in der Geschichte so sein, dass die Hauptfigur Maja dort bei ihrer Großmutter aufwuchs. Dabei habe ich selbst meine Großmama leider verloren, als ich erst dreizehn Jahre alt war. Anders also, als Maja in meinem Roman.


Angefangen hat dabei alles mit einer Reise im September 2011. Mit meinem damaligen Lebenspartner und seinem Sohn sind wir mit dem Wohnmobil durch ganz Frankreich bis runter ans Meer und dann die gesamte Küste der Côte d`Azur lang gefahren. Wir waren fast jeden Tag an einem anderen Ort. In Nizza und in Antibes hat es mir ganz besonders gefallen. Wir sind gemütlich durch die Gässchen der Altstadt von Nizza geschlendert und über die gesamte Baie de Anges (die Bucht der Engel) gelaufen. Hin und zurück. Und es war so unglaublich schön, während der ganzen Zeit das Meer an der Seite zu haben. Die unendliche Weite des Meeres beim Laufen zu sehen. Die Lichtverhältnisse dort und die Farben des Meeres sind genauso, wie ich sie auch in der Geschichte beschreibe. Und auch die azurblauen Stühle auf der Promenade gibt es tatsächlich. Ich wollte dort gar nicht mehr weg. Und auch in Antibes und auf dem Cap hat es mir ganz besonders gefallen. Die romantischen Gässchen im Ort versetzen einen in eine andere Zeit. Ich habe dort auch ganz viel fotografiert. Und da ich die Idee für meinen ersten Roman zu dem Zeitpunkt bereits im Kopf hatte und sowieso wollte, dass mein Roman in Frankreich am Meer spielt, habe ich dann beschlossen, die Geschichte genau dahin zu verlegen. Denn die Kulisse dort ist wie gemacht für diesen Roman. Sie passt wie angegossen zu meinen Figuren.


Eigentlich wollte ich, dass die Geschichte "Die Melodie des Meeres" heißt. Das hätte gepasst, wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Und hat mir persönlich auch sehr viel besser gefallen. Weil es meine Idee war. Dazu aber nachher noch mehr.


Ich habe also endlich angefangen zu schreiben. Immer mal nebenher, während mein damaliger Lebenspartner am Abend auf der Couch gesessen und ferngesehen hat, habe ich an meiner Geschichte geschrieben. Da ich oft keine Lust dazu hatte, vorm Fernseher zu sitzen. Ich habe also oft abends geschrieben, da ich tagsüber ja freiberuflich als Therapeutin gearbeitet habe.


Und dann ist was passiert, mit dem ich gar nicht gerechnet hatte. Ich hatte bereits gut hundert (DIN A4) Seiten geschrieben, als mir mein Laptop kaputt ging. Dummerweise habe ich damals versäumt, mein Manuskript extern zu sichern. Was mir seitdem eine Lehre war und mir nie wieder passiert ist. Aber wer rechnet schon damit, dass einem der Laptop von jemand anderem gewaltsam zerstört wird. Dann war ich jedenfalls erst mal am Boden zerstört. Weil meine Geschichte (fürs erste) erst mal weg war. Radikal ausgelöscht. Ich habe meinen Laptop zu mehreren Experten gebracht, in der Hoffnung, dass meine Daten dann doch noch gerettet werden. Es ging nicht. Die böse Diagnose lautete: "Die Festplatte ist so zerkratzt, dass keinerlei Daten (auch andere nicht) gerettet werden können." Tja, ich dachte, das war es jetzt mit meinem Roman. Wie soll ich den Umfang von einhundert Seiten jemals wieder genauso hinbekommen, wie ich es hatte?! Ich war fest davon überzeugt, dass das nicht geht. Zudem kam noch, dass ich ja einen neuen Laptop brauchte, damit ich überhaupt wieder schreiben kann. Denn mit der Hand schreiben wollte ich nicht. Da ich dann sowieso alles noch mal in den Computer hätte eintippen müssen. Was für mich doppelte Arbeit bedeutet hätte. Also habe ich mir einen neuen Laptop gekauft. Und das Universum hatte ein Einsehen. Da es ja sein sollte, dass dieser Roman ernsthaft entsteht.


Als ich mich irgendwann hingesetzt und versucht habe, mein Manuskript in meinem Kopf zu reaktivieren, sind plötzlich die Worte geflossen. So schnell konnte ich gar nicht schreiben, wie mit einem Mal wieder alles in meinem Kopf war. Ich habe geschrieben und geschrieben und mit der Zeit festgestellt, dass meine Geschichte noch besser wurde als sie vorher schon war. Und ich war glücklich darüber. Genauso sollte es offenbar sein. Ja. Und dann sind daraus letztendlich vierhundertundsechsundfünfzig Seiten geworden. Und ich fand die Geschichte perfekt.


Das letzte Kapitel in der Geschichte war mir von Anfang an sehr schnell klar. Und ich habe dieses Kapitel dann noch vor dem restlichen Großteil geschrieben. Um mich im Lauf der Geschichte dann daran zu orientieren. Der Schluss der Geschichte hat sich dann aber im Laufe der Zeit noch verändert, so dass ich den Epilog dazu gefügt habe.


Und auch der Prolog am Anfang muss sein, weil der in die Geschichte rein führt. Ohne diesen Prolog macht die gesamte Geschichte keinerlei Sinn. Was vielleicht nicht für jeden ersichtlich ist, der einen ersten Blick in das Buch wirft, um die Leseprobe zu lesen. Aber im Lauf der Geschichte dann absolut Sinn macht.


Ich habe an dieser Geschichte mal an diesem Kapitel, mal an jenem Kapitel, mal weiter vorne, dann wieder hinten und dann in der Mitte geschrieben. Wie ich gerade Lust hatte und inspiriert war und meine Ideen aus mir geflossen sind. Und wie vor allem die Geschichte selbst sein wollte.


Im Laufe der Geschichte haben sich meine Figuren verändert. Ich habe es zugelassen, dass sie sich selber entwickeln. Ja, dass die Geschichte sich selbst weiterentwickelt. Da sie nur so wirklich authentisch ist. Und ich irgendwann festgestellt habe, dass einiges sich vollkommen anders entwickelt hat, als ich es mir in meinem Kopf vorgestellt hatte. Aber genauso ist es richtig. Weil es stimmig für die Geschichte und auch für mich ist.


Zudem hatte und habe ich vor, noch eine Fortsetzung der Geschichte zu schreiben. Und diese Idee kann von mir nur umgesetzt werden, weil die Geschichte so wurde, wie sie jetzt ist. Die Rahmenhandlung dafür existiert schon. Allerdings wollte die Fortsetzung bisher noch nicht von mir formuliert sein. Da ich gerade an einer anderen Geschichte für meinen zweiten Roman schreibe. Und auch da aktuell bereits bei immerhin einhundertundachtzig Seiten bin.


Und diesmal habe ich das Manuskript vorsorglich doppelt und dreifach extern gesichert :))


Ja, und dann sind privat und persönlich einige Dinge passiert, die mein Leben wieder komplett verändert und auf den Kopf gestellt haben. Und ich deshalb für mehrere Jahre nicht mehr an meinem Manuskript arbeiten konnte. Es ist also ein wenig auf meiner Festplatte verstaubt.


Als es mir besser ging und ich privat und persönlich wieder stabil war, habe ich an meiner Geschichte weitergeschrieben. Weil ich sie doch endlich vollenden wollte. Da ich so stolz war, doch endlich wirklich meinen ersten Roman zu präsentieren. Über den ich inzwischen privat so oft gesprochen hatte, dass es mir langsam selbst peinlich wurde, ihn immer noch nicht fertig zu haben.


Denn ich wollte in Wahrheit ja bereits viele Jahre vorher mit dem Roman schreiben anfangen. Und als Vollzeit-Autorin tätig sein.


Diesmal hat mich dann niemand und nichts abgehalten vom Schreiben. Oft lag mein Kater neben mir auf der Couch, auf seiner Decke und hat mir (oft schlafend) Gesellschaft geleistet.


Ich habe zu den unterschiedlichsten Zeiten geschrieben. Wann immer ich Zeit und Lust und neue Ideen dazu hatte. Ich kann meine Schreibzeiten nicht explizit planen. Das funktioniert bei mir nach meiner Erfahrung so gar nicht. Ich habe rein intuitiv, wann immer ich das Bedürfnis dazu verspürte, weitergeschrieben. Und habe dann sogar oft das Essen und Trinken usw. vergessen, weil ich so intensiv ins Schreiben vertieft war. Was bei mir immer so ist, wenn ich schreibe. Auch wenn ich Fachbücher oder Texte für meinen Blog schreibe.


Im Jahr 2021 war es soweit. Die Geschichte war fertig. Und ich konnte meinen ersten Roman dann doch endlich veröffentlichen. Nach immerhin zehn vergangenen Jahren nach meinen ersten Ideen.


Allerdings konnte ich meinen ursprünglichen Titel nicht mehr verwenden. Da es ihn inzwischen von jemand anderem gab.


Also habe ich nach einem anderen Titel gesucht. Mein wahrhaftiger Seelenpartner hat mich dabei unterstützt. Und er hatte die Idee für den jetzigen (Haupt-) Titel: "Die Sternsteins". Der Untertitel "Wer es wagt, zu lieben" ist aber noch immer derselbe. Er stammt von mir. Da er genau aussagt, um was es in der Geschichte eigentlich geht. Es geht um das Wagnis der wahren Liebe.


Wann es die Fortsetzung dieser Geschichte gibt, kann ich jetzt noch nicht sagen. Da ich wie schon erwähnt, derzeit zwar mit meinem zweiten Roman, aber einer anderen Geschichte darin beschäftigt bin.


Auch dazu hätte ich jetzt schon eine Entstehungsgeschichte. Die werde ich aber zu einem späteren Zeitpunkt erzählen. Und ich werde jetzt auch nicht verraten, um was es dann geht. Vielleicht aber so viel, es wird wieder eine faszinierende komplexe Familiensaga und es geht um die Kraft der wahren Liebe.


© Von Herzen, Iris Fischer



Zur Autorin



Iris Fischer


Ich bin Autorin von bislang neun Büchern. In meinen Büchern teile ich den Erfahrungsschatz meines tiefgreifenden Fachwissens und schreibe Geschichten. Von Kindheit an hat sich bei mir sehr vieles um Bücher gedreht. Und es hat mich mein Leben lang fasziniert, wie Menschen Geschichten erfinden und sie in ihren Büchern zum Leben erwecken. Genau das wollte ich auch. Ich wollte meine ganz eigenen Geschichten erfinden und sie mit meinen ureigenen Worten zum Leben erwecken. So dass du beim lesen das Gefühl in dir spürst, in diese Geschichte hineingesogen zu werden. Und innere Bilder in dir entstehen. Das ist für mich die pure Magie des Schreibens an sich.